Ross Macdonald
Broschiertes Buch
Wer findet das Opfer
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Auf dem Weg nach Sacramento findet Privatdetektiv Archer am Rand des Highways einen angeschossenen Anhalter, der kurz darauf tot zusammenbricht. Bis der Fall geklärt ist, hängt Archer in Las Cruces fest, wo jeder jeden kennt und niemand alles sagt, was er weiß. Alkohol und Drogenschmuggel, Gangs und Banküberfälle. Die Ereignisse überschlagen sich, und unter der Oberfläche schwelen alte Konflikte: In dieser Kleinstadt ist jeder ein Verdächtiger und jeder ein Opfer.
Ross Macdonald (1915-1983) zählt zu den besten amerikanischen Kriminalautoren des 20. Jahrhunderts. Er wird in Großbritannien und Amerika und nun auch bei uns wiederentdeckt. Seine Kriminalromane gelten als Spiegel der amerikanischen Gesellschaft. Ross Macdonald war Präsident der Mystery Writers of America. 1964 gewann er den Silver, 1965 den Gold Dagger Award.
Produktdetails
- Privatdetektiv Lew Archer
- Verlag: Diogenes
- Originaltitel: Find a Victim
- Artikelnr. des Verlages: 562/30097
- Seitenzahl: 309
- Erscheinungstermin: 26. Juni 2024
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 126mm x 23mm
- Gewicht: 357g
- ISBN-13: 9783257300970
- ISBN-10: 3257300972
- Artikelnr.: 69141045
Herstellerkennzeichnung
Arvato Media GmbH
Reinhard-Mohn-Straße 100
33333 Gütersloh
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»Die intelligente Konstruktion, die Kunst der Charakterisierung und die verbale Treffsicherheit sorgen immer wieder dafür, daß man Ross Macdonald treu bleibt.« Egbert Hoehl / Die Zeit Die Zeit
Vor ungefähr 10 Jahren bin ich auf einem Bücherflohmarkt über die schönen alten schwarz-gelben Diogenesausgaben von Ross Macdonald gestolpert und hab sie alle verschlungen. Vor allem seine Lew-Archer-Krimis. Nun wurden einige bei Diogenes neu übersetzt und wie ich …
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Vor ungefähr 10 Jahren bin ich auf einem Bücherflohmarkt über die schönen alten schwarz-gelben Diogenesausgaben von Ross Macdonald gestolpert und hab sie alle verschlungen. Vor allem seine Lew-Archer-Krimis. Nun wurden einige bei Diogenes neu übersetzt und wie ich feststellte, hat mir Band fünf tatsächlich gefehlt. Wer Macdonald liest, sollte wissen, dass der Originaltitel »Find a Victim«, (1954) bereits unter »Opfer gesucht« und »Anderer Leute Leichen« erschien.
»Er war der gruseligste Tramper, den ich je mitgenommen habe.«
Eigentlich ist Archer unterwegs nach Sacramento, als er im staubigen Nirgendwo der kalifornischen Wüste einen angeschossenen, blutüberströmten Mann am Straßenrand findet und mitnimmt. Nach ewigen Kilometern stößt er auf ein Motel und dessen feindseligen Besitzer Kerrigan, dem das Opfer kein Unbekannter zu sein scheint. Tony Aquista verstirbt kurz darauf im Krankenhaus und verzögert Archers Weiterreise.
Las Cruces ist ein Ort, wo jeder mit jedem verbandelt ist und eine Menge zu verbergen hat. Archer findet heraus, dass Aquista einen Lastwagen voller Hochprozentigem gefahren hat, doch der Truck ist verschwunden. Seine Suche führt ihn unter anderem zu einem alten Bankraub, ner Menge Korruption, und natürlich zu einer weiteren Leiche.
Es geht hart zu in den 50ern, Frauen werden geschlagen und vergewaltigt und auch Archer muss sich (ausführlich in einer fast filmisch dargestellten 2 Seiten langen Szene) ordentlich prügeln. Doch er folgt seinem Instinkt und lässt sich von niemanden mundtot machen.
Hier fliegen ordentlich die Fäuste und auch ein paar Kugeln. Dass es so gewalttätig zugeht, war mir gar nicht mehr in Erinnerung. Die Männer sind wenig sympathisch, die Frauen schwach und in ihrer Rolle als Gattin gefangen. Im Gegensatz zu manch anderen Büchern aus der Reihe fehlen mir hier die starken und toughen Frauenfiguren, für die Archer nicht nur eine Schwäche hat, sondern für die er auch immer Partei ergreift.
Doch genau das ist es, was Macdonalds Kimis widerspiegeln, die Korruption des gar nicht so sonnigen Kaliforniens, in dem die Männer ihre Überlegenheit oft mit roher Gewalt demonstrieren, dysfunktionale Familien, deren Konflikten Archer auf den Grund geht.
Ich denke, es ist nicht Macdonalds bester Krimi, aber durchaus lesenswert, wenn man die alten Detektivromane mag. Mit Archer hat er eine Figur geschaffen, die Chandlers Philip Marlowe nachempfunden und doch anders ist. Auch wenn wir privat so gut wie nichts über ihn erfahren, beweist er, dass er einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit hat und sich dafür einsetzt, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Auch wenn das heißt, ordentlich was einzustecken. Was wiederum typisch für das damalige Krimigenre war. Zum Glück entwickelt sich Archer in den Folgebänden weiter.
Dashiell Hammett, Raymond Chandler und Macdonald werden von den Kritikern gern als „Heiligen Dreifaltigkeit“ des Hardboiled-Krimis bezeichnet. Wer also die beiden anderen mag, sollte sich die Lew Archer Reihe nicht entgehen lassen. Ich für meinen Teil bin nun komplett durch Macdonalds Werk durch.
Unterm Strich war es wieder ein rasantes Leseerlebnis, das mich gut unterhalten hat.
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„Wer findet das Opfer“ ist einer der frühen Krimiromane von Ross Macdonald mit dem Privatdetektiv Lew Archer, erschienen 1954. Auf einem Highway nimmt Archer einen blutüberströmten Anhalter mit, der angeschossen im Straßengraben liegt. Doch Archers Hilfe kommt zu …
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„Wer findet das Opfer“ ist einer der frühen Krimiromane von Ross Macdonald mit dem Privatdetektiv Lew Archer, erschienen 1954. Auf einem Highway nimmt Archer einen blutüberströmten Anhalter mit, der angeschossen im Straßengraben liegt. Doch Archers Hilfe kommt zu spät, der Mann verstirbt kurz darauf im Krankenhaus. Als barmherziger Samariter landet Archer für ein paar Tage in der Stadt, wo er auf die Mordermittlung wartet.
Die schleppenden Ermittlungen wecken jedoch Archers Interesse. Er beginnt in der Stadt und unter den eher zwielichtigen Bewohner herumzuhorchen. In der Kleinstadt Las Cruces, in der jeder mit jedem verwandt oder verbunden ist, stößt er jedoch auf offene Feindseligkeiten. Alle scheinen etwas zu verbergen und man äußerst sogar die Idee, dass Archer der Mörder sein könnte. Es stellt sich heraus, dass der Tote einen Lastwagen mit einer wertvollen Ladung fuhr. Doch der fragliche Lastwagen ist verschwunden. Was folgt, ist eine Folge von Ereignissen, die Archer immer tiefer in ein verworrenes Netz von Verbrechen, Morden, Raubüberfällen, Korruption und familiären Tragödien eindringen lassen. Er weigert sich, die offizielle Version der Behörden anzunehmen; vielmehr folgt er seinem Instinkt und deckt damit die wahren Täter auf.
Die Diogenes-Ausgabe ist eine Neuübersetzung, die durch ein Nachwort von Donna Leon ergänzt wird.
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!ein Lesehighlight 2024!
Meine Güte! Was für eine Geschichte! Autor Ross Macdonald hat hier wirklich alle Parts und Pointen und Erzählstränge feinstens verwebt und einen richtige Pageturner der Leserschaft beschert. Die Geschichte bringt bereits nach wenigen Buchseiten einen …
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!ein Lesehighlight 2024!
Meine Güte! Was für eine Geschichte! Autor Ross Macdonald hat hier wirklich alle Parts und Pointen und Erzählstränge feinstens verwebt und einen richtige Pageturner der Leserschaft beschert. Die Geschichte bringt bereits nach wenigen Buchseiten einen wahren Lesesog mit sich. Man ist mit Archer irgendwie verbandelt und will natürlich wissen wie es mit ihm weitergeht und was er ermittelt! Schlussendlich wird dennoch ein typisches Krimi-Bild aufgezeigt: Drogen, Alkohol, Gangs etc.. Nichts Neues aber vielleicht macht es genau das aus! Die Geschichte ist ein echter klassischer Krimi der es von der ersten bis zur letzten Seite in sich hat. Die Führung durch die Geschichte ist mehr als gelungen, die Figuren bestens gezeichnet und der Plot sowieso top. Kurzum: die Geschichte war einfach grandios! Ross Macdonald weiß halt wie es geht und das ist auch gut so! 5 verdiente Sterne mit Leseempfehlung hierfür!
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Mit Wer findet das Opfer (find a Victim) kann man Ross MacDonald wiederentdecken oder vielleicht auch zum ersten Mal lesen.
Es ist der fünfte Teil der Reihe um den Privatdetektiv Lew Archer.
Archer ist ein Prototyp des toughen Ermittlers, der sich nie einschüchtern lässt und stets …
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Mit Wer findet das Opfer (find a Victim) kann man Ross MacDonald wiederentdecken oder vielleicht auch zum ersten Mal lesen.
Es ist der fünfte Teil der Reihe um den Privatdetektiv Lew Archer.
Archer ist ein Prototyp des toughen Ermittlers, der sich nie einschüchtern lässt und stets selbstbewusst auftritt. Außerdem fällt es ihm nicht schwer, immer einen ironisch-zynischen Spruch zu finden. Viele Dialoge sind davon geprägt.
Der Plot beginnt mit Tempo, das auch weiterhin einigermaßen gehalten wird. Es gibt vielleicht ein paar Kampfszenen zu viel.
Es ist ein relativ harter Krimi, für seine Zeit. Das Buch wurde 1954 geschrieben.
Man muss es entsprechend einordnen, gerade auch vom Frauenbild.
Der Krimifall selbst reicht nur knapp über Durchschnitt raus. Aber man muss es sicher nicht bereuen, diesen Roman zu lesen.
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